Hast du dich schon einmal intensiv damit beschäftigt: "Worin bin ich richtig gut"?
Im Business Alltag ist es heut zu Tage oft immer noch die Regel, seine Schwächen sich bewusst zu machen und an genau diesen zu arbeiten und sie gegebenenfalls auszumerzen.
👎 Schwächen werden uns von Kindheit an angeboren und stellen eine gewisse Kampfansage an unser Selbstbewusstsein dar.
Menschen tendieren dazu, sich immer mit anderen zu vergleichen und achten meistens darauf, was sie weniger gut können als andere. Die Frage “Worin bin ich richtig gut?” kommt eher zu kurz.
Das lernst du schon in der Schule 🏫, wenn du schlechte Noten hast, zum Beispiel schlecht in Mathe bist, kannst du mit einer 6 sitzen bleiben, also eine Extrarunde drehen. Du wirst also schon in der Schule konditioniert: Sei nicht schlecht, arbeite an deinen Schwächen, denn du willst ja die Schule gut beenden.
Hast du Folgendes auch schon einmal erlebt?
Du sitzt in einem Bewerbungsgespräch und dein Gegenüber stellt dir die Frage: Welche Stärken und Schwächen hast du? Früher war mir genau diese Frage immer sehr unangenehm. Zum einen wollte ich bei den Stärken nicht prahlen oder angeben und bei den Schwächen wollte ich natürlich nicht schlecht dastehen.
Das Gallup Institut hat dazu auch einmal eine Umfrage mit rund 1,7 Millionen Mitarbeitern (auch Managern) in über 100 Unternehmen und 39 Ländern gemacht und wollte wissen, was den Mitarbeitern am meisten hilft, sich zu verbessern: Die Kenntnis ihrer Stärken oder Schwächen? Und nun rate mal, was häufiger genannt wurde?
Die Mehrheit legte den Fokus dabei auf ihre Schwächen.
Die Frage ist nun Folgende: Ist die Energie, die du aufwendest um deine Schwächen zu vermindern, wirklich sinnvoll eingesetzt?
Denn deine Schwächen sind oft Dinge, die du nicht gerne machst. Dinge, die dich kraftlos machen.
Darüber hinaus ergab eine weitere Untersuchung weitere interessante Erkenntnisse: Wenn du deine Stärken bewusst förderst, ist die Wahrscheinlichkeit um 50% höher weiter im Beruf nach oben zu gelangen, als wenn du nur deine Schwächen reparierst.
Mir ist außerdem erst durch meine Coaching Ausbildung bewusst geworden, dass es von essenzieller Bedeutung ist, sich vor allem über seine Stärken Gedanken zu machen.
Denn: Wenn du deine Stärken kennst, dann kannst du für dich auch viel einfacher rausfinden, welche Art von Arbeit dir zum Beispiel Spaß machen könnte.
👀 Wichtig: Du musst nicht alles gleich gut können wie die anderen. Aber du kannst definitiv etwas sehr gut.
Was sind Stärken eigentlich?
Stärken sind persönliche Kompetenzen, Neigungen und Talente, die aus Verhaltensweisen (auch oft Soft Skills genannt) und Fertigkeiten bestehen.
Warum macht es Sinn deine Stärken zu stärken und zu wissen: "Worin bin ich wirklich gut?"
Menschen, die ihre Stärken kennen und diese gezielt im Alltag einsetzen können, haben laut diverser Studien:
- Oft eine höhere Lebenszufriedenheit
- Arbeiten deutlich zufriedener und kreativer
- Sind seltener krank
- Sind weniger gestresst
- Sehen mehr Sinn in ihrer Tätigkeit
5 Übungen, wie du deinen Stärken auf die Schliche kommen kannst
Wenn du jetzt sagst: “Ja super, ich will mehr über meine Stärken erfahren”, dann habe ich jetzt noch ein paar Übungen für dich.
Übung 1: Erstelle dir eine Stärkenanalyse Mindmap
Der Hauptknoten ist die Stärkenanalyse.
Darunter gibt es drei Unterkategorien:
- Fähigkeiten (z.B. räumliches Denken, zuhören, kreativ sein),
- Fachliche Kenntnisse (z.B. Design Thinking, Programmieren, Coaching)
- Charaktereigenschaften (z.B. offen, kommunikativ, strukturliebend, zielstrebend)
Kurzum nimm dir einfach mal in Ruhe Zeit und befülle die Mindmap Stück für Stück.
Übung 2: Befrage 3 Freund:innen/Kolleg:innen zu deinen Stärken
- Was schätzt du an mir, was macht mich als Person aus?
- Bei welchem Thema würdest du mich um Rat fragen?
Übung 3: Analysiere deine Hobbies und finde darin deine Stärken
Womit vertreibst du dir gerne die Zeit und welche Stärke könnte dahinterstehen?
Eines meiner Hobbies war in meiner Jugend Theater spielen. Ich ziehe daraus die Stärke der Kreativität und des Sprechens vor vielen Menschen.
Übung 4: STAR Modell Erfolgsanalyse für deine Stärken
Wähle 5-10 Erfolgserlebnisse aus deinem Leben.
Beantworte folgende STAR-Fragen:
- S-Situation: Welche Ausgangssituation/Herausforderung liegt dem Ereignis zu Grunde?
- T-Task: Welches Ziel wolltest du erreichen?
- A-Aktion: Was hast du gemacht?
- R-Resultat: Was hast du erzielt?
- Welche Stärke kannst du hinter diesem Erfolg erkennen? Was hat dir geholfen, diesen Erfolg zu erleben?
Übung 5: Persönlichkeitstests, auf den Spuren deiner Stärken
Es gibt diverse Persönlichkeitstest auf dem Markt, die dir helfen können, dich besser zu verstehen. DISG-Modell, Enneagram etc.
Mein Favorit ist der „16 Personalities“ Test. Den gibt es kostenlos im Internet, auch auf deutsch (www.16personalities.com).
Persönlichkeitstests liefern dir oft genaue Anhaltspunkte zu deinen Fähigkeiten und Stärken.
Wenn du nun dir deine Stärken bewusst gemacht hast, dann kannst du im weiteren Schritt überlegen, welche du davon gerne noch weiter ausbauen willst und wie du das anstellen kannst. Indem du deine Stärken stärkst, baust du auch unterbewusst immer mehr dein selbst Bewusstsein auf und bekommst ein sichereres Auftreten.
Denke immer daran: Du bist einzigartig!
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Falls dir die Suche deiner Stärken immer noch schwerfällt, dann habe ich hier noch eine Tabelle mit ein paar Stärken als Anregung für dich:
