Selbstliebe ist ein Thema, das uns alle bewegt. Wir stellen uns oft die Frage: Wie kann ich sie entwickeln und steigern?
Doch was ist Selbstliebe überhaupt? Das ist die viel kniffligere Frage und doch der Ankerpunkt für alles andere. Auf all diese Fragen möchte ich Dir heute Wegweiser liefern, sodass Du Deine Definition von Selbstliebe finden und diese praktizieren kannst.
In a nutshell:
- Was bedeutet Selbstliebe für mich?
- Wie kann ich sie entwickeln und steigern?
- Wie kann ich Selbstliebe in meinen Alltag integrieren?
1. Was bedeutet Selbstliebe für mich?
Du hast bestimmt oft von der Idee gehört, dass Selbstliebe mit einem Tag für Dich, einer Wanne voll Rosen und einem Glas Wein zusammenhängt. Vielleicht hast Du auch beobachtet, dass es für manche Menschen bedeutet zu meditieren, zu tanzen oder einfach eine Runde alleine zu sein. Und all dies sind mögliche Beispiele, wie Selbstliebe für Dich aussehen kann.
Denn im Kern bedeutet Selbstliebe Folgendes: Gib Dir die Liebe, die Du brauchst!
Und wie wir letzte Woche bei den fünf Sprachen der Liebe schon gesehen haben, kann auch die Selbstliebe für jeden anders aussehen.
Vor einigen Wochen wurde ich genau mit dieser Frage erneut konfrontiert und erlangte eine ganz neue Sichtweise darauf. Bei einem Telefonat mit einer Freundin erklärte sie mir Folgendes: „Für mich ist Selbstliebe aus meiner Komfortzone auszutreten. Ich habe seit Jahren große social anxiety und lasse mich davon zurückhalten, die Dinge zu tun, die ich eigentlich tun will, um im Leben weiterzukommen. Also derzeit bedeutet Selbstliebe für mich eines: die Angst zu spüren und es dann trotzdem zu tun, denn nur so komme ich aus dem Kreislauf wieder raus.“
Über diese Form der Selbstliebe hatte ich zuvor nicht nachgedacht, doch es macht Sinn. Manchmal darf man sich den Schuh in den Hintern treten, um voranzukommen. Und manchmal ist das die einzige Option, die man hat.
Stelle Dir also einmal die Frage: Was bedeutet Selbstliebe für mich?
Balsam für die Seele
2. Wie kann ich Selbstliebe entwickeln und steigern?
Ich erinnere mich an viele Gespräche mit Menschen, einschließlich mit mir selbst, die davon berichten, dass es einen Punkt in ihrem Leben gab, an dem sie sich im Spiegel nicht einmal ein authentisches „ich mag mich“ entgegenbringen konnten. Woran liegt das?
Unsere Gesellschaft spiegelt uns oft unsere Schwächen und in vielen Bereichen entgegnet einem mehr Kritik als Zuspruch. Auch viele unserer Eltern hatten nicht das Wissen über Selbstliebe, um es an uns weiterzugeben. Doch das ist okay! Es ruft uns in die Verantwortung für uns selbst auf diese Reise zu gehen und diese Lücke zu füllen. Denn wenn wir ehrlich sind, sind wir am Ende des Tages die einzig verlässliche Quelle, die uns Liebe schenken kann.
Tipp 1: Beobachte einmal Deine Gedanken
Die Chancen stehen recht hoch, dass Du viele negative Gedanken hast, die Du vielleicht garnicht mehr wahrnimmst. Sie sind schon so lange da, dass Du sie kaum noch hörst. Also versuche einmal ganz genau zu beobachten, was Du sagst und wandle jede Art der Kritik in Wertschätzung.
Verändere beispielsweise ein: „Ich wusste doch, dass Du das nicht schaffst“ in ein „Puhhh das ist mir echt ganzschön schwergefallen. Ich hatte die ganze Zeit schon Zweifel, ob ich das schaffe und jetzt fühle ich mich echt niedergeschlagen, weil es nicht geklappt hat. Aber ich weiß, dass das mich als Person nicht ausmacht. Ich bin gut genug und ich kann es schaffen. Ich darf einfach noch etwas mehr daran arbeiten und dann klappt auch das! Ich bin trotzdem stolz und dankbar, dass ich es versucht habe, das war echt mutig von mir.“
Tipp 2: Arbeite mit Deinem Spiegelbild
Dies ist die wohl bekannteste Methode von allen, denn sie ist extrem effektiv.
Beginne damit, Dich jedes Mal positiv zu affirmieren, sobald Du Dich im Spiegel siehst. Suche Dir dazu Affirmationen aus, die sich ehrlich, authentisch und richtig für Dich anfühlen. Vielleicht klingt ein „ich liebe mich“ zurzeit noch nicht richtig für Dich, aber was ist mit „ich mag mich“, „ich mag meine Haare“, „ich mags wie lustig ich bin….“ usw.
Auch wenn das vielleicht befremdlich klingen mag, nach ein paar Wochen wirst Du schon bemerken, wie Du mehr in Dir ankommst und neue Liebe für Dich schöpfst.
Tipp 3: Wiederholen, Wiederholen, Wiederholen
Ich weiß, ich weiß, Wiederholungen und eintöniges Arbeiten ist für die meisten von uns extrem langweilig. Doch auch Deine negativen und destruktiven Gedanken- und Verhaltensmuster hast Du nur aufgrund einer Variable so in Dir gefestigt: Durch Wiederholung.
Also lass Dich nicht entmutigen und mache einen Schritt nach dem anderen. Wichtig ist, dass Du einfach nicht stehen bleibst.
3. Wie kann ich Selbstliebe in meinen Alltag integrieren?
Wenn Du nun herausgefunden hast, was Selbstliebe für Dich bedeutet, dann kannst Du Dich nun an die eigentliche Arbeit machen. Hierzu möchte ich Dir Ideen an die Hand geben, wie Du Deine Selbstliebe in den Alltag integrieren kannst.
1. Singen
Wenn es Dir beispielsweise schwerfällt, positive Affirmationen einfach nur zu sagen, denke Dir doch eine Melodie aus und singe Deine Affirmationen den ganzen Tag vor Dich hin.
2. Journaling
Nimm Dir fünf Minuten am Tag Zeit, um einmal Deine Erkenntnisse aufzuschreiben und auch hier kannst Du wieder die Chance nutzen Dich neu zu affirmieren. Schreibe alte Gedanken auf und transformiere sie in Neue. Das ist außerdem eine super Übung für die Psychohygiene. Denn was aus dem Kopf auf Papier kommt, beschäftigt uns weniger.
3. Tanze!
Tanzen kann auch eine super Option sein, um Stress abzubauen und Dich spüren zu lernen. Deshalb probiere es einmal aus. Hierbei geht es nicht darum konkret eine Tanzart zu lernen, im Gegenteil. Mache Dir Musik an, die etwas in Dir bewegt und bewege Dich intuitiv dazu. Lass einfach alles fließen und genieße die Erfahrung.
4. Set yourself reminders.
Mittlerweile gibt es viele Apps, die Dir in einem gewissen Zeitabstand positive Affirmationen als Erinnerungen auf Dein Handy schicken. Auch dies kann eine Option für Dich sein. Oder schreibe Dir selbst Deine neuen Affirmationen auf kleine Zettel und verteile sie dort, wo Du sie täglich siehst. Allein der Anblick regt Dein Unterbewusstsein an.
5. Setzte Dir Challenges.
Falls es Dir ähnlich wie meiner Freundin geht und Du für Dich die Selbstliebe derzeit als Austritt aus Deiner Komfortzone definierst, dann schreibe Dir doch Challenges auf. Überlege Dir einmal was Du gerne machen möchtest und schreibe all diese Dinge in eine Liste. Dann setzte Dir jeweils ein Stichdatum, an dem Du diese Challenge geschafft haben willst! Du schaffst das!
Fazit
Alles in allem kann man sagen, dass Selbstliebe eine fließende Liebe ist. Sie ist keinem vorenthalten und kann entwickelt und stetig gesteigert werden. Sie verändert sich auch über die Zeit. Wenn Selbstliebe heute für Dich bedeutet aus Deiner Komfortzone auszubrechen, kann es in einem Jahr bedeuten, dass Du Dir jeden Tag 30 Minuten zur Meditation freihältst. Schränke Dich deshalb nie ein und lass Dich nicht von den Klischees trügen. Selbstliebe ist individuell und Du darfst das machen, was Du zu dem jeweiligen Zeitpunkt brauchst.
Ich schick Dir ganz viel Liebe und bin gespannt auf Dein Feedback!
